„Ohne Dich wäre Kita nicht die, die sie heute ist“
Vor fast 13 Jahren ging sie als Bibliothekarin der FH am Campus Steinfurt in den Ruhestand. Kein Grund allerdings für Waltraud Nölleke, fortan ihre Hände in den Schoß zu legen.
Bis 2013 leitete die frühere stellvertretende Bürgermeisterin den DRK-Ortsverein Burgsteinfurt – und bis zum gestrigen Freitag engagierte sich die 74-Jährige ehrenamtlich als Trägervertreterin in der Kita des DRK an der Johanniterstraße. Klar, dass es zum Abschied einen „großen Bahnhof“ für sie gab.
„Wir konnten direkt gut miteinander und haben in all den Jahren viel bewegt“, schaute Kita-Leiterin Bärbel Steinfeld dankbar auf die gemeinsame Zeit mit Waltraud Nölleke zurück. Sie reicht zurück bis zur Anfangszeit der Kita in den 1990er-Jahren. „Ohne Deinen Einsatz, Dein Verständnis, Deine Geduld und Dein Vertrauen wäre die Kita nicht die, die sie heute ist“, so Steinfeld weiter. Die Einrichtung genieße einen hervorragenden Ruf – über Steinfurt hinaus. „Das ist zu einem guten Teil auch Dein Verdienst.“
Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer überbrachte nicht nur Grüße von Rat und Verwaltung, sondern auch ihren ganz persönlichen Dank. War doch ihr Sohn Matthias seinerzeit einer der ersten Kinder, die in der neuen Tageseinrichtung betreut wurden. Es brauche immer jemanden, der eine gute Sache vorantreibt. Im Fall der DRK-Kita sei Waltraud Nölleke dies gewesen – wenn es sein musste, auch mit viel Beharrlichkeit.
Ehemann Ulrich Hoyer, zugleich Vorsitzender des Trägers DRK Burgsteinfurt, hob die Verdienste Nöllekes als Vorsitzende des Ortsvereins hervor, den sie von 1990 bis 2013 leitete. Man könne die Tätigkeit mit der Führung eines kleinen mittelständischen Unternehmens durchaus vergleichen, sagte Hoyer. „Das hast Du mit viel Engagement getan, was bis zum Schluss auch als Kita-Beauftragte der Fall gewesen ist.“ Finanzwesen, Personalführung und -rekrutierung, Weiterbildung, Konzepterarbeitung – all dies habe als Trägervertreterin in ihren Händen gelegen – „und das ehrenamtlich“, wie Hoyer betonte. Mit ihrer emphatischen Art sei es ihr gelungen, für ein gutes Betriebsklima zu sorgen. Das habe viel dazu beitragen, dass die Kita heute so gut dastehe.
Weitere Abschiedsworte des früheren und des aktuellen Elternratsvorsitzenden, Rudi Wehmeyer und Michael Becks, sowie der Vorsitzenden des Fördervereins Mariela Gerdes schlossen sich an, bevor die Geehrte sich schlussendlich selbst zu Wort meldete. Die Kita sei von der ersten Stunde an ein echter Glücksfall für sie gewesen. Vor allem die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Team werde sie in guter Erinnerung behalten, so die 74-Jährige, die als Abschiedsgeschenk unter anderem eine Holzdeko für den Garten und einen Hotel-Gutschein für ein Wochenende in Bad Zwischenahn erhielt.
Während der Feierstunde, die wegen der Corona-Beschränkungen outdoor stattfand, gab es immer wieder unterhaltsame Einlagen der Kindergartenkinder, die für ihre Darbietungen viel Applaus erhielten.
Text: Ralph Schippers, Westfälische Nachrichten